Das Straßenbauprojekt Südwestumfahrung Olching (SWU) – die Staatsstraße (St) 2069, die u.a. eine Verbindung zwischen der B 471 und der B 2 darstellt, soll auf Olchinger Flur ein Stück weit von der Wohnbebauung abgerückt werden – ist aus mehrerlei Gründen heftig umstritten. Das Anliegen der Anwohner der Fürstenfeldbrucker und der Roggensteiner Straße in Olching nach weniger Autoverkehr vor ihrer Haustür ist verständlich und berechtigt. Hier allerdings die SWU als zielführende Lösung zu propagieren, ist nichts anderes, als den Teufel mit dem Beelzebub austreiben zu wollen. Denn Bau und Inbetriebnahme der SWU würden zum einen massive Umweltzerstörungen verursachen und hätten zum anderen deutlich mehr Verkehrsbelastung als -entlastung zur Folge, und dieses auch für und in Olching!
Massive Umweltzerstörung durch die SWU
Bau
und Betrieb der SWU hätten gravierende Eingriffe in Natur und Umwelt zur Folge.
Zu nennen sind die Gefährdung streng geschützter Arten, das Durchschneiden
eines Erholungsraumes und regionalen Grünzugs, Flächenverbrauch und
Bodenversiegelung sowie Steigerung der Überschwemmungsgefahr. Nahezu die gesamte Trasse der Südwestumfahrung liegt im
vorläufig gesicherten Überschwemmungsgebiet des Starzelbachs. Zudem
befindet sich der Anschlusskreisel der Südwestumfahrung zur St 2345 im
landschaftlichen Vorbehaltsgebiet „Oberes Ampertal“, er liegt im
Überschwemmungsgebiet der Amper und reicht hinein in das FFH-Gebiet Nr. DE
7635-301 „Ampertal“.
Zu verweisen ist hier auf das vom Landtag letztes Jahr beschlossene neue Gesetzespaket zum Umwelt- und Artenschutz. So enthält das neu gefasste Bayerischen Straßen- und Wegegesetz die Vorgabe, „mit Grund und Boden sparsam umzugehen und die Flächeninanspruchnahme in Abwägung mit den Notwendigkeiten von Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs sowie der Schonung von Naturhaushalt und Landschaftsbild so weit wie möglich zu begrenzen.“ Naturhaushalt und Landschaftsbild sind „in größtmöglichen Umfang zu schonen“.
Mehr Autoverkehr auch in und für Olching
Bau und Inbetriebnahme der SWU würden neben den
genannten massiven Umweltzerstörungen auch deutlich mehr Verkehrsbelastung als
-entlastung zur Folge haben, und dieses eben nicht nur für die Nachbargemeinden
Olchings, allen voran Eichenau, sondern auch für und in Olching selbst. Nach der
Verkehrsuntersuchung („Kurzak-Gutachten“), die der Bewertung der SWU und der
Planfeststellung zugrunde liegt, wären bei Realisierung und Inbetriebnahme der
SWU werktäglich knapp 4.000 Autos auf Olchinger Flur mehr unterwegs als ohne
SWU. Aber exakt das ist ja auch Zweck und Ziel der SWU, geht es bei diesem
Projekt doch um „die Erhöhung der Leistungsfähigkeit für den überregionalen
Verkehr“. Hinzu kommt, dass die SWU durchgehend in Dammlage gebaut werden soll
und „im Bereich des Bauvorhabens die Streckencharakteristik einer freien
Strecke mit höhengleichen Anschlüssen“ erhalten soll. Die damit ermöglichten
deutlich höheren Fahrgeschwindigkeiten hätten, kombiniert mit der Dammlage, zur
Folge, dass tausende von Bürgerinnen und Bürgern Olchings in den „Genuss“ eines
neuen Lärmteppichs kämen.
Unsere Forderung Das Straßenbauprojekt SWU darf nicht weiter verfolgt werden! Erste Maßnahmen wie Baumrodungen oder gar der Bau des Kreisels an der Einmündung Römerstraße sind zu stoppen!
O-Ton Hubert Aiwanger im Landtags-Plenum vom 10.04.2018: „Noch ist nichts gebaut. Es haben jetzt erst die Rodungsarbeiten begonnen, um die Straße irgendwo anzuschließen. Aber dafür dürfen wir uns nicht hergeben und deshalb auch ein Danke an die GRÜNEN, dass sie das hochgezogen haben. Wir müssen an dieser Stelle der Vernunft zum Durchbruch verhelfen. Diese Straße ist Wahnsinn, ein Eingriff, der nicht zu rechtfertigen ist, und eine Steuergeldverschwendung sondersgleichen.„
Wo er recht hat, hat er recht, der Bayerische Wirtschaftsminister!