Wasser für Frieden 22. März 202424. Juni 2024 Zum heutigen internationalen Wassertag erklärt Beate Walter-Rosenheimer MdB: „Wasser für Frieden“ – das ist das diesjährige Motto des heutigen internationalen Wassertags. Ein Motto, das uns vielleicht im ersten Moment seltsam anmutet – beim genaueren Hinschauen wird es erschreckend deutlich. Überflutungen, Starkregen, Dürre – Schlagzeilen, die uns in den letzten Jahren zunehmend bei der morgendlichen Zeitungslektüre begegnen. Wir erschrecken kurz – und dann kommt aus unserem Wasserhahn wieder unbegrenzt frisches, sauberes Wasser. Welches Privileg dies weltweit darstellt, ist uns selten und dann nicht nachhaltig bewusst: Weltweit haben zwei Milliarden Menschen keinen regelmäßigen Zugang zu sauberem Wasser. Schon heute lebt jedes dritte Kind weltweit – das sind 739 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren laut einem aktuellen UNICEF-Bericht in Regionen, die unter hoher oder sehr hoher Wasserknappheit leiden. Schmutziges Wasser ist lebensgefährlich. In vielen Regionen der Welt ist es eine Haupttodesursache bei Kindern unter fünf Jahren: 1000 Kinder sterben täglich an Krankheiten, die durch schmutziges Wasser übertragen werden. Sauberes Wasser brauchen Menschen nicht nur zum Trinken. Schätzungsweise zwei Milliarden Menschen haben keine Möglichkeit, sich die Hände mit Wasser und Seife zu waschen, darunter 653 Millionen Menschen, die überhaupt keine Möglichkeit zum Händewaschen haben. Rund 3,5 Milliarden Menschen verfügen zu Hause nicht über sichere sanitäre Anlagen. Dazu gehört etwa eine Toilette, die dafür sorgt, dass Menschen nicht in Kontakt mit den Ausscheidungen kommen, und ein System, das die Ausscheidungen sicher entsorgt. Krankheiten können sich so schnell ausbreiten – eine tödliche Gefahr für kleine Kinder. Kriegerische Auseinandersetzungen verschärfen die Situation weiter! Trinkwasserbrunnen und Wasseraufbereitungsstationen werden zerstört. Das erleben wir aktuell auch in Europa: In der Ukraine waren und sind viele Menschen von der Wasserversorgung abgeschnitten – mit allen Folgen für Gesundheit und Hygiene. Die Folgen des Klimawandels erschweren immer mehr den Zugang zu sauberem Wasser weltweit. Das sich verändernde Klima wirkt sich besonders stark auf Niederschläge aus: Intensität, Dauer und Verteilung über die Jahreszeiten hinweg verändern sich. Dies wiederum beeinflusst die Menge und Qualität des verfügbaren Trinkwassers. Der Klimawandel verschärft die Wasserknappheit und damit auch die Konkurrenz um Wasser extrem. Zahlreiche Menschen werden aufgrund von Wasserknappheit in Zukunft gezwungen sein, in andere Gebiete zu ziehen. Und sauberes Wasser wird ein umkämpftes Gut sein! Die Vollversammlung der Vereinten Nationen hat 2010 das Recht auf Zugang zu sauberem Wasser als Menschenrecht anerkannt. Dieses Recht muss auch jedem Menschen endlich gewährt wird!