„BRUCKER FRAUEN UND MÄNNER “! – GRÜNE BESUCHEN BRUCKER WERKSTATT

Foto zeigt Britta Jacob bei Besuch der Brucker Werkstätten
Foto von Rainer Husmann

Britta Jacob, Bundestagskandidatin und Rainer Husmann, Kreisvorsitzender von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN besuchten die Caritas-Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Fürstenfeldbruck, um sich über Möglichkeiten und Herausforderungen bei der Vermittlung von Menschen mit Beeinträchtigungen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu informieren. Neben Einrichtungsleiter Thomas Heilmann und dessen Stellvertreterin Gabriele Freitag nahm auch Simon Deuschl, einer der drei gewählten Sprecher der Werkstatt-Beschäftigten teil. „Bei uns stehen die Werkstatt-Beschäftigten im Mittelpunkt, deshalb sind sie auch überall dabei!“ betonte Heilmann. Und dass dies nicht nur ein Motto ist, sondern tatsächlich gelebte Praxis, erfahren die Grünen-Vertreter schnell. So will Simon Deuschl auch nicht mehr die Einrichtung als Brucker Werkstatt verstanden wissen. „Wir haben darüber abgestimmt und finden, „Brucker Frauen und Männer“ wird uns mehr gerecht!“

Foto zeigt Britta Jacob bei Besuch der Brucker Werkstätten
Foto zeigt Britta Jacob bei Besuch der Brucker Werkstätten

In der Einrichtung sind über 200 Menschen mit kognitiven Einschränkungen beschäftigt. 14 werden in einer Förderstätte darauf vorbereitet, in den Werkstattbetrieb aufgenommen zu werden. 18 sind im Berufsbildungsbereich tätig, wo sie eine reduzierte Ausbildung durchlaufen. Daneben betreut die Einrichtung 12 Außenarbeitsplätze in verschiedenen Unternehmen, von Gastro, über Bau- und Getränkemärkte bis hin zu Kindergärten. Der weit überwiegende Teil ist jedoch in der Werkstatt selbst in verschiedenen Bereichen beschäftigt. Britta Jacob und Rainer Husmann waren beeindruckt von den vielfältigen Beschäftigungsbereichen – von der Schreinerei und Gärtnerei bis hin zur Kantine –, die differenzierte Möglichkeiten für Menschen mit unterschiedlichsten Beeinträchtigungen bieten. Für Menschen mit autistischen Beeinträchtigungen wurden zudem spezielle Arbeitsplätze eingerichtet, die besonders vor Lärm und visuellen Reizen schützen. Überall ist eine gute und freundliche Atmosphäre zu spüren.

Ausgangsfrage für eine Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt ist nicht, was das Unternehmen braucht, sondern welche individuellen Wünsche und Fähigkeiten der Mensch mit Behinderung hat. Besondere Hoffnung setzt Heilmann deshalb in die Einführung des am 1. November in Kraft tretenden Programmes „Begleiteter Übergang von Werkstatt auf allgemeinen Arbeitsmarkt“ (BÜWA). Dies ist ein Förderprogramm, das der Werkstatt erlaubt, mit einer doppelten Anzahl an Mitarbeitern sowohl den individuellen Bedürfnissen der Menschen mit Behinderung als auch dem Unternehmen gerecht zu werden. „Wir brauchen eine WIN-WIN Situation, sonst klappt der Übergang nicht.“ Dies erfordert geduldiges und individuelles Vorgehen für beide Seiten.

Die Grünen-Vertreter fragten nach, was die Vorteile einer Werkstatt wie die der Caritas im Gegensatz zu einer vollständigen Integration von Menschen mit Behinderung in die Gesellschaft sei. Frau Freitag erläuterte, dass das Angebot in der Werkstatt für die speziellen Bedürfnisse der Menschen mit Behinderung ausgelegt sei und man so auf jedes Individuum eingehen könne, was im Alltag der Gesamtgesellschaft so nicht möglich sei.
Britta Jacob zeigte sich beeindruckt von der Stimmung, dem vielfältigen Angebot für die Menschen mit Behinderung und dem Engagement der Gruppenleiter. „Wenn man vor Ort ist, dann sieht man die Wirkungen des politischen Handelns in der Praxis sehr eindrücklich mit seinen Vor- und Nachteilen. Ich nehme extrem viel Neues von diesem Besuch mit.“